Agri-Photovoltaik-Anlagen: Die Zukunft des Obstbaus

Agri-Photovoltaik-Anlagen: Die Zukunft des Obstbaus

Im malerischen Ortenaukreis in Baden-Württemberg wird eine bahnbrechende Idee in der Landwirtschaft erprobt: Agri-Photovoltaik-Anlagen, die nicht nur Strom erzeugen, sondern auch den Bedürfnissen der Pflanzen gerecht werden. Erfahren Sie hier mehr über die neuesten Entwicklungen auf einem Obsthof in Oberkirch-Nußbach und wie diese Innovation die Zukunft des Obstbaus und der erneuerbaren Energien beeinflussen könnte.

Die Agri-Photovoltaik-Anlage auf dem Obsthof Vollmer umfasst eine Fläche von etwa 1,5 Hektar und kombiniert geschickt die Vorteile der Solarenergie mit dem Obstbau. Die Solar-Module, die auf einer beweglichen Stahlkonstruktion montiert sind, passen sich nicht nur der Position der Sonne an, sondern optimieren auch das Licht für das Pflanzenwachstum. Dieses sensorbasierte System, entwickelt von Intech Clean Energy aus Kehl, ist ein wegweisendes Beispiel für die Integration von erneuerbaren Energien in die Landwirtschaft.

Die Vorteile dieser innovativen Technologie sind zahlreich: Sie schützt die angebauten Früchte vor extremen Wetterbedingungen und erzeugt gleichzeitig saubere Energie, ohne wertvolle Anbaufläche zu beanspruchen. Die Beweglichkeit der Module sorgt dafür, dass stets der optimale Energieertrag erzielt wird, während die Anlage gleichzeitig die Pflanzen mit dem richtigen Licht versorgt, um ihr Wachstum zu fördern.

Dieses wegweisende Projekt ist Teil des Forschungsprojekts "Modellregion Agri-PV" des Landes Baden-Württemberg, das darauf abzielt, die Synergien zwischen Energieproduktion und Landwirtschaft zu optimieren. Die offizielle Einweihung der Anlage wurde vom baden-württembergischen Staatssekretär für Umwelt, Andre Baumann, unterstützt, der die Innovation lobte und die Bedeutung einer nachhaltigen Energieproduktion in der Landwirtschaft betonte.

Bereits nach kurzer Zeit zeigen sich positive Effekte dieser neuen Technologie. Untersuchungen des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg haben gezeigt, dass die Temperaturschwankungen unter den Modulen geringer sind und die Früchte eine höhere Marktfähigkeit aufweisen. Hansjörg Vollmer, der Betreiber des Obsthofs, berichtet von lockerem Boden und gesünderen Pflanzen, insbesondere bei empfindlichen Sorten wie Zwetschgen. Der erhöhte Schutz vor Hitze und Hagel führt zu einer gesteigerten Qualität der Ernte, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen.

Die Agri-Photovoltaik-Anlage auf dem Obsthof Vollmer ist nicht nur ein Beispiel für die Zukunft der Landwirtschaft, sondern auch für die nachhaltige Nutzung von Land und Ressourcen. Durch die Integration von Photovoltaik und Obstbau können wir nicht nur saubere Energie erzeugen, sondern auch die Ernährungssicherheit und Resilienz der landwirtschaftlichen Betriebe stärken.

 

Quelle: swr.de


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